Mann, das ist Liebe. Der Maler Helmut Kraus gibt Maurice Summen nach dem Konzert einen Kuss auf die Wange. Das ist Liebe. Ja.
In diesem Gesamtkunstwerk DER MANN steckt überall Liebe. In der Musik, in dem Artwork von Helmut Kraus, in den Videos. In diesen sechs Typen auf der Bühne.
Warum sind es eigentlich gerade jene Bands, die nicht von ihrer Kunst leben können, die tausendmal heißeren Scheiß machen?
Ich stehe neben der geöffneten Backstage Tür und warte auf Maurice Summen, der sich durch einen rauchverhangenen Raum mit rund 30 Leuten bewegt. Prost! Hey, Du hier? – Herzlich sieht das alles aus. Und nach Rock ‘n’ Roll – fast echt irgendwie.
Maurice, was war das Besondere des Konzertes? Wie habt ihr die Setliste zusammengestellt?
Maurice Summen:
“Wir haben bei dieser Tour eine feste Setliste, die wir ganz normal im Proberaum erarbeitet haben. Es gab nur ein, zwei Minimalveränderungen nach dem ersten Konzert und das war’s. Feste Setliste. Teil der Dramaturgie ist, wann singt wer, weil wir sehr unterschiedliche Sänger sind. Damit man Abwechslung reinbekommt – auch zwischen Balladen und dynamischen Sachen. Manchmal muss es zwischen den Liedern auch eine Zäsur sein, ein Cut, ein Schnitt. Man muss sich erlauben, radikale Brüche zuzulassen, weil das meistens eine ganz neue Schublade aufmacht und dann etwas Unerwartetes entsteht. Die Leute müssen sich emotional komplett umstellen. Das sind wunderbare Momente, von denen man ein, zwei in der Setliste haben sollte… Also es gibt schon einen Spannungsbogen in der Setliste. Ich würde sagen, das Gefühl für die Dramaturgie einer Setliste hat man einfach, wenn man in Bands spielt, seit man 13, 14 Jahre alt ist.”
Der Mann, Lido, 24. November 2015 in Berlin.